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„Namen nicht für andere hergeben!“

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Gleichstellungsbeauftragte warnt vor Schuldenfallen, die insbesondere Frauen mit geringem Einkommen drohen

Gut gemeint ist nicht automatisch gut gemacht. Das gilt zum Beispiel, wenn Frauen mit geringem Einkommen ihren Partner durch ihre Unterschrift zum Beispiel bei einem Kreditinstitut absichern oder gleich stellvertretend ein Gewerbe auf ihren eigenen Namen anmelden. Darauf macht Regina Homeyer, Gleichstellungsbeauftragte bei der Stadt Detmold, aufmerksam: „Die Schuldnerberatungsstellen im Kreis Lippe haben uns auf zwei gravierende Schuldenfallen hingewiesen, in die vor allem Frauen geraten, wenn sie blindes Vertrauen haben oder einfach zu wenig über die Konsequenzen wissen“, so Homeyer.

Beim Abschluss von Kreditverträgen wünschen Kreditinstitute häufig, dass mindestens zwei haftbare Personen unterschreiben. Auch Frauen mit keinem oder geringen Einkommen werden manchmal von ihren Partnern dazu gedrängt, ihre Unterschrift zu leisten. „Wenn der Partner dann aber in die Insolvenz geht, kann das gravierende Konsequenzen für die Frau haben: Der Partner erlangt mit Hilfe des Insolvenzverfahrens einen Schuldenerlass. Trotzdem bleibt die Gesamtschuld bestehen und die Frau haftet gegenüber der Bank alleine für den Kredit. Vielen Menschen ist dies nicht bewusst“, erklärt Regina Homeyer.

Wer ein Gewerbe anmelde, gehe auch Verpflichtungen und Risiken ein. Es gebe Fälle, in denen Frauen auf ihren Namen ein Gewerbe für ihren Partner oder eine andere ihnen nahestehende Person angemeldet haben. Manchmal sei ihnen dabei nicht bekannt oder bewusst, dass sie alleine und in vollem Umfang für etwaige Schäden oder Schulden haften, wie zum Beispiel für Krankenversicherungsbeiträge, Steuerschulden, Gewerbesteuer und Lieferantenverbindlichkeiten. Regina Homeyer: „Oft bleibt als Ausweg nur ein Insolvenzverfahren. Auch im Fall der Insolvenz können noch hohe Schulden übrigbleiben, weil nicht alle Schulden von der Restschuldbefreiung umfasst sind. Damit einher gehen dann rechtliche Auseinandersetzungen, die ebenfalls Kosten verursachen.“

Die Erfahrung der Schuldnerberatungsstellen im Kreis Lippe zeige auch, dass vor allem Frauen mit Migrationshintergrund häufiger nicht über die notwendigen Kenntnisse verfügen. Deshalb sei es wichtig, potenziell Betroffene darin zu stärken, ihren Namen nicht für andere herzugeben.

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