Firma Schomburg bekommt die „Kuh vom Eis“
Wenn eine bedeutende Firma sich erweitern möchte, aber von Wohnbebauung umgeben ist, dann sind Konflikte fast schon vorprogrammiert. Da die Expansion nicht nach außen möglich ist, sollte es bei der Firma Schomburg in Spork-Eichholz also in die Höhe gehen, und das rief den Widerstand von Bürgern aus der Nachbarschaft hervor. Der entsprechende Bauantrag wurde im Ausschuss für Stadtentwicklung 2023 mit der Auflage behandelt, dass zunächst eine Informationsveranstaltung sein müsse.
In der Folge gab es zahlreiche Gespräche und Annahmen, dass der Neubau um einiges höher als die jetzigen Gebäude ausfallen würden. Dann gelang es unter Federführung von Ortsbürgermeister Klaus Brand, die Parteien an einen Tisch zu bekommen. Dort hatten die Vertreter der Bürger Gelegenheit, ihre Bedenken zu konkretisieren, und es wurde – auch mit Frau Hoyer-Witte und Frau Will als den Vertretern der Stadt – vereinbart, was an den Plänen geändert werden müsste. Die Firma sagte dies zu, und der Architekt ging mit der Geschäftsführung ans Werk.
Nun hatte die Firma Schomburg die Öffentlichkeit zu einer Informationsveranstaltung eingeladen, um die Ergebnisse vorzustellen. Nach einer Begrüßung durch Ralph Schomburg, der die Firmengeschichte, die heutige Bedeutung und die Produktpalette darstellte, gab Geschäftsführer Alexander Weber einen Überblick über die Maßnahmen,die bisher seit 2010 getroffen worden waren: Auslagerung der brennbaren Fabrikation, Schließung der eigenen Spedition, Reduzierung der Beschaffungstransporte, Stilllegung der Bitumenproduktion und weiteres mehr. Architekt Andre Rohde machte anhand von Folien und großen Zeichnungen deutlich, was nun für die Wirtschaftlichkeit und für neue Abläufe getan werden müsste, und wie die Bedenken der Anwohnerschaft bedacht worden sind. Die Bautenhöhen sind nun erheblich reduziert, Produktionen ausgelagert und Transporte verringert worden, um mehr Umweltverträglichkeit herzustellen.
Daraufhin gab es eine Menge Fragestellungen hinsichtlich Ausbaustufen, Geräuschkulisse, Lärmgutachten, Farbgebung, Nähe zur Werre, Betriebszeiten oder Zulieferverkehr – um nur einiges zu nennen- , und Betriebsleiter Tiemann, Logistik-Chef Wienke hatten mit Architekt und Geschäftsführung gut zu tun, um Antworten geben zu können. Der Leiter des Bereichs Stadtentwicklung in Detmold, Martin Klötzer, zeigte abschließend die weiteren Schritte auf, wie das Bauvorhaben nun weitergeführt werden könnte. So wurden aus den geplanten 1 1/2 mehr als 2 Stunden, ehe – nach einem Dank des Ortsbürgermeisters für die Durchführung und Moderation der Veranstaltung -alle zu Getränken und Fingerfood eingeladen wurden.
Zum Schluss konnte man bei diesem sensiblen Thema eher Zufriedenheit feststellen. Volker Brand und Günther Husemann als Vertreter der Anwohner sahen ihre Wünsche einbezogen,. die Firmenvertreter waren sichtlich erleichtert, dass einige Missverständnisse aufgeklärt und Kommunikation erfolgen konnte, und Andreas Schmidt als Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung war froh, dass der Bauantrag nun Eingang in den Ausschuss finden kann, um das Weitere zu beraten. Erst einmal ist „die Kuh vom Eis“….